Gasthaus zur Rose und Rosenkeller


Veröffentlicht am   01.01.2023

Aus der Michelstädter Zeitung von 1912 stammt diese Anzeige. Der Rosenkeller war offensichtlich das Vereinslokal der Ringer. Inhaber war damals Heinrich Schnell.

Der Rosenkeller befand sich in der Hochstr. 13, welches der Bierbrauer Matheus Weßbacher 1871 erbaute. 1894 übernahm die Babenhausener Michelsbräu das Gebäude und errichtete den Rosenkeller mitsamt Tanzsaal. Der Baumeister der Michelsbräu war Heinrich Schnell, der das Haus 1920 selbst kaufte.

Diese Anzeige stammt aus einem Reiseprospekt der Stadt Michelstadt aus dem 50er Jahren. Heinrich Schnells Witwe Auguste hatte das Gasthaus 1928 übernommen.

1938 spielte der Rosenkeller eine Rolle in der Pogromnacht, wie Werner König recherchierte: "Es gab drei Stoßrichtungen der Aktionsgruppen: Angriff auf die Häuser jüdischer Bürger, deren Verhaftung und Zerstörung der Synagoge in der Mauerstraße.Versammelt hatten sich die Täter befehlsgemäß im „Rosenkeller“ in der Hochstraße, um zunächst den Weg über den Lindenplatz in die Braunstraße zu nehmen. Dort wüteten sie in Wohnungen, demolierten den Hausrat und drangsalierten und verhafteten die jüdischen Bewohner. Betroffen von dieser „Judenaktion“, wie es verharmlosend hieß, waren zunächst die Häuser der Familien Oppenheimer, Strauß und Reichert in der Braunstraße. Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet gab es Übergriffe, so unter anderem auf die Anwesen Rothschild (Ecke Bahnstraße/Große Gasse), Hecht (Untere Waldstraße/Ecke Schulstraße), Strauß (Erbacher Straße) und Katz (Frankfurter Straße). "

Diese Anzeige stammt aus der Festschrift des Bundes-Sängerfestes, welches 1914 in Michelstadt stattfand.


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Michelstadt