Tuchfabrik Arzt


Veröffentlicht am   01.01.2023

Philip Ludwig Arzt begann 1828 zuhause damit, Tuch zu weben. Der Familiensitz der Firma war zunächst in der Bahnhofstraße 11 in Michelstadt. Arzt beschäftigte immer mehr freischaffende Weber bis er nach einiger Zeit die Tuchfabrik gründete.1873 übernahm sein Sohn Michael Arzt die Firma.

Man stelle vorwiegend Uniformstoff her, was zum Boom in Kriegs- und schwierigen Geschäften in Friedenszeiten führte. Da aber auch Post, Bahn und zahlreiche ausländische Auftraggeber zu den Kunden zählten, überlebte und florierte das Werk weiter bis in die 50er Jahre, wo man zeitweise über 500 Mitarbeiter beschäftige. in den 70er Jahren wurden zunehmend Kunststoffe hergestellt. Die Firma heißt heute RKW Gruppe.

Mehr über die Geschichte findet Ihr hier.

Die Tuchfabrik am heutigen Roßbacher Weg.

Im Jahre 1904

Dieser Brief wurde 1862 an die Gebrüder Arzt geschickt, abgesendet im Bayrischen Hammelburg, wie auch die 178 im sogenannten Mühlradstempel auf der Marke belegt. Frankiert wurde mit 6 Kreuzer.

Die Formulierung "Michelstadt im Odenwalde" war sehr gängig obwohl es keine weiteren Michelstadts gibt und gab mit denen man es verwechseln könnte.

Die Rückseite des Briefs, versiegelt wie es sich gehört.

Dieser Brief wurde 1856 von einem Herrn Grab aus Baden an die Gebrüder Arzt verschickt.

Unterschrieben von Herrn Grab

Die Firma gedenkt dem Webmeister Ernst Reimherr, der 22 Jahre bei Arzt arbeitete und in den 30ern verstarb.

1949 wurde diese Karte an einen Schleifscheibenhersteller geschickt, da dringend eine neue Scheibe benötigt wurde. Interessant ist auch der Firmeneigene Stempel in dem für die von Arzt hergestellten Pelartuche geworben wurde.

So wurde 1949 bestellt. Zahlreiche Stempel und handschriftliche Notizen belegen den Prozess.

1921 wurde dieser gedruckte Briefumschlag von der Tuchfabrik Arzt nach Frankfurt versendet.

Anekdoten

1917 war Krieg, da gab es in vielen Firmen Arbeitsstellen, zum einen weil viele Arbeiter an der Front waren zum anderen weil auch die Tuchfabrik Kriegsmaterialien herstellte.

1858 wurde dieser Brief aus Frankfurt an die Gebrüder Arzt gesendet.

"Übersetzung":

Verehrte Herren!

1. Zeile: …….

2.Zeile: zu beantworten und auf ihre Anfrage mitzuteilen , das ich zwar die Frau Gunda (Gouda) ? selbst und zum Verhältnis nicht kann, ich aber gestern von Kaufmann Wiegand, welcher über H. Böhler wohnt und H.Eckard, Portefeuille-Fabrikant aus der Zeit in Erfahrung brachte, das man obigen Herren G. und nicht nur 500 ? 5000/6000 Credit geben können und das sie sehr ? Geschäftsleute seien.

Freundschaftliche Grüße an sie und die ganze verehrte Familie von

Ihrem ergebenen Vetter

Ph.H.

…. 21.Juni 1858

Am 20.8.1911 starb Michael Arzt. Hierzu stand im Erbacher Kreisblatt: "Gestern verstarb zu Michelstadt nach langem,  schweren Leiden Leiden Kommerzienrat M. Arzt VII., einer der bekanntesten Industriellen Jahren des Odenwaldes. Der Verstorbene, der ein Alter von 70 Jahren erreichte, hat es verstanden, die s. Zt. von seinem Vater gegründete Tuchfabrik Ph. Ludw. Arzt zu einem angesehenen und hervorragenden Werke auszubauen. Auch als Aufsichtsratsvorsitzender des Michelstädter Hüttenwerkes leistete Kommerzienrat Arzt durchaus Ersprießliches. Als Mensch durfte sich der Verstorbene allgemeiner Achtung und Wertschätzung erfreuen."


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Michelstadt